Gibt es spezielle Stifte fürs Lettering? Welche Stifte brauch ich als Anfänger unbedingt? Wofür eignen sich die verschiedenen Stifte überhaupt am besten?

Ich sag’s dir wie es ist, Stifte sind bei mir wie Schuhe. Jeder Anlass, jeder Zweck erfordert seine eigene Auswahl an passendem Equipment. Daher ist mein Federmäppchen auch immer prall gefüllt mit Stiften jeder Art. 

Aber irgendwie erscheint es ja auch logisch. Stifte sind DAS Werkzeug für Lettering und Bullet Journaling. Außer geeignetem Papier brauchst du eigentlich nicht mehr. EIGENTLICH ist gut gesagt. Denn Stift ist nicht gleich Stift. Bestimmte Effekte und Designs lassen sich nur mit bestimmten Stiften umsetzen. Puh, da kann man schnell eine sehr große Philosophie draus machen. Das geb ich zu.
Aber keine Sorge, ich nehme dich an die Hand bei unserem Weg durch den Stiftedschungel.
Ich habe dir hier die gängigen Stiftarten zusammengefasst und du erfährst, für welchen Zweck du welche Stiftart verwenden kannst und welche du dir ganz am Anfang am Besten zulegen solltest.

Bleistift

Ein Bleistift ist das absolute Basic bei deiner Lettering Ausrüstung. Bleistifte gibt es in unterschiedlichen Härtegraden. H bedeutet eine feste harte Mine, B steht für weiche Minen, die dicker und schwärzer wirken.
Der mittlere Härtegrad wird meist mit HB gekennzeichnet und ist für den Anfang sehr gut geeignet. Je detailreicher du arbeiten willst, desto härter sollte dein Stift sein.

Fun Fact: Ein Bleistift enthielt noch nie Blei. Man glaubte im 18. Jhd nur, dass es Blei sei. Bis das Gegenteil bewiesen war hatte sich der Name Bleistift schon so im Volksmund festgesetzt, dass er tatsächlich bis heute geblieben ist. Die richtige Bezeichnung ist eigentlich Graphitstift.

Du brauchst den Bleistift zum Vorzeichnen deiner Layouts.
Kleiner Tipp: Erstelle ein Lettering nur mit Bleistift. Auch hier lässt sich mit Schattierungen und Strichstärken ganz wunderbar spielen.

Fineliner

Ein guter Fineliner ist ebenfalls Bestandteil der Grundausstattung.

Fineliner besitzen eine spezielle Kunststoffspitze, die sehr feine Linien ermöglicht. Es gibt unterschiedliche Linienbreiten. Für den Anfang empfehle ich dir eine mittlere Breite von 0.3 mm. Für kleinere Details ist eine Linienstärke von 0.1 mm super geeignet.
Mein Tipp: Leg dir gleich ein Fineliner Set mit unterschiedlichen Strichstärken zu. Du wirst schnell sehen, wieviel Spaß es machen kann mit den unterschiedlichen Stärken zu spielen.

Achte darauf, ob dein Fineliner pigmentecht, das heißt wasserfest ist oder nicht. Solltest du vorhaben deine Letterings mit eine Aquarelllook zu verschönern, dann investiere in einen wasserfesten Fineliner. So läufst du nicht Gefahr dass deine Konturen oder Details verwischen.

Du brauchst den Fineliner um Konturen in deinen Letterings zu ziehen. Aber auch für Ausbesserungsarbeiten ist er bestens geeignet.

Filzstifte

Filzstifte haben eine Faserspitze aus verleimten Kunststofffasern. Diese Spitze ist relativ fest, sodass du eine gute Kontrolle über die Linienführung hast.

Die Strichstärke ist größer als bei einem Fineliner, das heißt du kannst größere Flächen damit schneller ausmalen. Größere Buchstaben oder Zeichnungen, die eine dickere Kontur bekommen sollen, werden ebenfalls mit Filzstiften gemacht.
Wenn du gerne auch größere Designs auf A5 und A4 Formaten erstellst, dann empfehle ich dir einen schönen satten schwarzen Filzstift zu kaufen.

Filzstifte brauchst du wenn du größere Flächen ausmalen möchtest. Aber auch für Letterings mit einer gleichbleibend dicken Strichstärke sind sie bestens geeignet

Brushpens – Pinselstifte

In den letzten Jahren ein wahrer Siegeszug.
Das besondere an diesen Stiften ist, dass sie eine flexible Pinselspitze besitzen. Das bedeutet, dass du mit dem Druck den du auf den Stift ausübst bestimmst wie dick der Strich sein soll. Dies erfordert am Anfang etwas Übung. Aber wenn du die Technik des Brushletterings erstmal ein wenig raus hast, dann kannst du mit einem Pinselstift die ganze Badnbreite an Strichstärken ausnutzen, die du gerade benötigst.
Natürlich gibt es aber auch bei den Pinselspitzen Unterschiede in der Größe und Flexibilität der Pinselspitze.
Eine Übersicht über verschiedene Brushpens findest du übrigens in diesem Post.

Brushpens kannst du für so viele Designs und Gelegenheiten brauchen. Angefangen natürlich beim Brushlettering, zum Aquarellieren, zum Highlighten in deinem Bullet Journal oder zum Ausmalen von Schmuckelementen

Gelpen – Gelstifte

Der Vorteil der Gelpens ist ganz klar, dass sie eine hohe Deckkraft haben. Das bedeutet, dass sie auch auf dunklen Papieren deckend und mit hoher Farbkraft wirken.
Die Spitze eines Gelpens ist ähnlich der eines Kugelschreibers. Auch hier hast du eine kleine Metallkugel, die das Gel aus dem Stift auf das Papier bringt.

Vorteil: Die Spitze ist sehr robust. Nachteil: Es kann passieren, dass die Stifte nicht sofort anschreiben, also die Tinte nicht sofort fließen kann. Dafür kannst du dir ein Schmierblatt neben dich legen und mit ein paar kräftige Strichen den Stift anschreiben.

Gelstifte brauchst du wenn du deckend auf dunklen Untergründen malen willst. Das kann dunkles Papier sein oder aber auch eine dunkle Schrift auf der du Highlights setzen willst.

Textmarker

Textmarker sind wie Filzstifte aus verleimten Kunststofffasern hergestellt, die die Tinte aus dem Inneren des Stifts auf das Papier bringen. Die Tinte ist meist mit Leuchtpigmenten vermischt, sodass die Farben besser leuchten.
Textmarker gibt es aber mittlerweile auch in tollen Pastelltönen und sogar in metallic Farben.
Du benötigst sie um Highlights zu setzen oder schnell und einfach Flächen zu markieren. Gerade für das Bullet Journaling solltest du dir einen Textmarker in deiner Lieblingsfarbe zulegen.

Textmarker brauchst du, wenn du Flächen markieren oder schnell farbig hervorheben willst.

Zettel, Stift und ein bisschen Ruhe – mehr brauchst du am Anfang wirklich nicht um mit dem Lettering oder Bullet Journaling zu starten.
Aber du wirst schnell merken, wie dich das richtige Werkzeug auch schnell viel weiter bringen kann.
Ich hoffe, meine Übersicht hilft dir, dich auf dem Stiftemarkt zurecht zu finden. Wenn du noch Fragen hast, dann hinterlasse gerne einen Kommentar.

Bleib kreativ!
Deine Kathi